In diesem Praxisbeispiel erfahren Sie, wie Sie Studierende auf die Zeit von Digitalisierung und Transformation in der Berufswelt (Stichwort: VUCA Welt) vorbereiten können. Sowohl das Lehren mit, als auch das Anwenden von digitalen Tools durch Studierende fördert die Ausbildung von digitalen Kompetenzen.
„Ohne Neugierde geht es nicht, ich muss Spaß daran haben.“
Prof. Dr. Laila Hofmann
Vielfältigste digitale Tools können für die Lehre genutzt werden. Welche Tools aktuell und geeignet sind, ändert sich immer wieder. Nichtsdestotrotz sind digitale Lösungen für die Lehre enorm hilfreich – zum einen zur Realisierung didaktischer Möglichkeiten, zum anderen für die Förderung digitaler Kompetenzen.
Welchen Bezug zu digitaler Lehre haben Sie in Ihrem Fachgebiet?
Im Fachgebiet Personalmanagement läuft das Thema Digitalisierung und Transformation in fast allen Lehrveranstaltungen mit, insbesondere im Master-Studiengang. Dabei gilt es die Frage zu klären, was Digitalisierung für die verschiedenen Fachfunktionen im Personal bedeutet. Über Personal-Planung, Personal-Beschaffung, Personal-Einsatz bis hin zur Personal-Freisetzung müssen Strukturen und Prozesse so geschaffen werden, dass diese höchstmögliche Flexibilität und auch gleichzeitig höchstmögliche Stabilität bieten können, damit Menschen eine gute Transparenz und eine gute Orientierung in der sogenannten VUCA Welt haben.
Mit ihrem Blick auf die sich stetig verändernde Welt gestaltet Prof. Hofmann auch den Prozess ihrer Lehre. So musste sie feststellen, dass für eine Generation Z und sogar für eine Generation AA neben all den virtuellen Lehrangeboten bis hin zu kostenfreien MOOC-Kursen das soziale Erleben im Lernprozess immer noch eine sehr große Rolle spielt. Die Grundidee von geblendetem oder auch vermischtem Lernen hält Frau Hofmann hierbei für genau richtig, da diese auf die Diversität der Studierenden eingeht.
Wie gehen Sie mit der Fülle an Tools um?
Prof. Hofmann hat schon einiges an digitalen Lösungen, z.B. Umfragetools wie Pingo, Kahoot oder Slido und auch eigene Lehrfilme in ihre Lehrveranstaltungen eingebracht. Pädagogisch sinnvoller erscheint es ihr jedoch, die Lernenden selbst Inhalte erstellen zu lassen. Statt eines Referats, hat sie zum Beispiel Gruppen gebeten, zu einer bestimmten Thematik selbst einen Lehr-Lernfilm zu erstellen. Während die Studierenden eher daran gewohnt sind, Referate mit Hilfe von Powerpoint oder Prezi vorzubereiten, ist die Erstellung eines Films doch eine ganz andere Herausforderung. Input dazu gab es vom Blended Learning Team zu Visual Storytelling, Videoaufnahmen mit Smartphone, bis hin zu Zeichentrick und Stop Motion. Die Studierenden mussten sich zuerst in ihren Gruppen damit auseinandersetzen, wie das Erstellen von Lehrfilmen überhaupt geht, und sich dann für eine Umsetzungsmöglichkeit entscheiden. Was nach Frau Hofmanns Empfinden auf diese Weise gut gelungen ist, ist der Aufbau digitaler Methodenkompetenz, einer von vielen wichtigen Future Skills:
Viele Tools, die Prof. Hofmann mittlerweile kennengelernt hat, sind inzwischen wieder obsolet, weil diese durch bessere Lösungen ersetzt wurden. Sie schätzt jedoch diese rasante Entwicklung und zählt auf die immer größer werdende Anwendungsfreundlichkeit. Mit großem Interesse tauscht sie sich mit Kolleginnen, Kollegen aber auch Studierenden aus und probiert gerne Methoden und Tools aus, die andere bereits verwenden:
Der Beitrag wurde veröffentlicht im April 2020 und zuletzt aktualisiert im August 2022.